Damit die Straße wieder brennt

Haben ausgeredet und getrunken
viele Jahre und noch eine Nacht,
sämtliche Niederlage beinahe verwunden
und nochmal jeden Verräter verlacht.
Wer von den sogeglaubten Freunden
ist wo gelandet, und was machen die wohl jetzt?
Was von unseren Chancen und Träumen
ist geblieben - bis zuletzt?
Vergiß es oder besser: piß es
in den Wind, du weißt genau,
daß davon gar nichts wiederkommt,
naja, vielleicht - und darauf Prost -
wenn mal die Straße wieder brennt.

Die Banken sind noch nicht verschwunden
und auch der Kriegsklotz steht noch da
auf der großen Kreuzung unten,
verkehrsberuhigt seit einem Jahr.
Und in den Schaufenstervitrinen
da stehen die Siegestrophäen
aus ihren blutigen Raubzügen
unterm grünen Band der Sympathie.
Es verteilt die Neue-Mitte
jetzt den Kuchen und die Tritte
und jeder Penner ist mein Konkurrent,
und wird noch sehr viel kälter werden,
wenn nicht die Straße wieder brennt.

Los, Peter hol den roten Fetzen raus,
irgendwo muß er doch noch sein.
Wir haben das doch schonmal gemacht,
und sind auch heute sicher nicht allein.

Und jetzt ausgedruckt und runter,
es muß doch irgendwie gehen,
daß die Dienstleistungsdackel merken,
für wen sie da Gassi gehen,
und auch die hippen Lifestyle-Pudel
ihre behagliche solitude
drangeben und versuchen,
was denn noch zusammen geht:
Steine schmeißen in die Banken,
oder stehen mit paar anderen,
davor unter nem Transparent,
dann geb‘ ich uns nochmal Feuer,
damit die Straße wieder brennt.